Prinzipiell ist die Auslobung eines Architektenwettbewerbs zu begrüßen. Nach Ende des Wettbewerbs liegen hoffentlich fünfzehn kreative und innovative Lösungen zur Bebauung zwischen Graben- und Friedrichstraße vor.

Allerdings sehen wir in der Auslobung einige Schwachpunkte.

Als Auslober tritt neben der Stadt auch zu 50% ein privater Investor (Wohnbau Oberriexingen Immobilien GmbH) auf. Der Investor vertritt primär keine öffentlichen Interessen für Bürger:innen und Verwaltung.
Dies könnte die Umsetzung des Projektes ungut belasten.

Positiv sehen wir die Planung von ca. 120 Wohnungen.

Die in der Ausschreibung geforderten Flächen für Einzelhandel sind unseres Erachtens mit ca. 5.000 m2 für das Gebiet überzogen. Diese sehr großen Flächen führen zu einem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen durch An- und Abfahrten der Kunden, sowie des erforderlichen Lieferverkehrs mit LKW. Die notwendigen PKW-Stellplätze addieren sich auf ca. 350 Einheiten in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus auf dem Gelände.

Diese Flächen stehen im Widerspruch zur kleinstädtischen Struktur und
Architektur des Engelgeländes. Zudem erzeugt der zusätzliche Verkehr Lärm und Emissionen; das verträgt sich nur schlecht mit der Wohnbebauung und einer großflächigen, parkartigen Begrünung des Innenbereichs.

Leider fanden unsere Argumente im Gemeinderat keine Zustimmung. Wir setzen jetzt aber auf die Kreativität der Architekt:innen und Stadtplaner:innen; mit der Hoffnung auf eine städtebaulich und architektonisch gelungene Lösung der herausfordernden Aufgabe.

Wolfgang Vögele