19 | Susan Brooks-Dammann

Freiberufliche Fotografin

Kernstadt

Als studierte Kunsthistorikerin lege ich besonderen Wert auf die attraktive Architektur einer Stadt.

Gerade die vielen historischen Gebäude, nicht nur innerhalb des Stadtkerns, sondern auch in den Teilorten, die lange und spannende Geschichte unseres Städtchens, aber auch die Weinkultur sind die Elemente, die unserer Stadt eine Seele verleihen und immer wieder Menschen aus Nah und Fern anziehen. 

Genau aus diesem historischen Interesse heraus bin ich der Überzeugung, dass wir für unsere Stadt ein zukunftsfähiges Konzept finden müssen, das moderne Bedürfnisse und Geschichte miteinander in Einklang bringt.

Dazu ist mehr nötig als an jeder freien Stelle Betonbauten in die Höhe zu ziehen, denn mit Nachhaltigkeit hat das nicht viel zu tun. Die Herausforderungen, die heutzutage bewältigt werden müssen, sind deutlich andere als vor 30 Jahren!

Um zukunftsfähig zu sein, ist es notwendig, nicht mehr Investoren und Wirtschaft zufriedenzustellen, sondern, dass wir uns viel stärker über die Gestaltung und damit einhergehende Lebensqualität einer Stadt Gedanken machen.

Eine Innenstadt ist nicht nur ein Einkaufsort, sondern ein Lebensraum, der gerne betreten werden soll. Was ist denn eine Innenstadt, wenn nicht das Zentrum des städtischen Lebens mit Cafés, Restaurants, Bars, Räumen, die zum Wohlfühlen und zum Aufenthalt einladen? Nur eine lebendige Innenstadt, die zu mehr als nur zum Shoppen gut ist, kann solch ein Wohlfühlort sein.  

Ein weiteres Anliegen von mir ist das Miteinander der Bürger. Wir können uns nur alle in einer Stadt zu Hause fühlen, wenn wir uns wohlfühlen. Das kann aber nur im Dialog funktionieren!

Es kann nicht heißen: “Wir gegen die”, und es kann nicht heißen: “Weitermachen wie bisher”. Es kann nicht heißen: Mein Willen gegen jeden Widerstand.

Ideen, Anregungen und Mitarbeit der Bürger im Dialog – ja, auch manchmal in der Kontroverse – ernst zu nehmen ist keine lästige Modeerscheinung, sondern eine wertvolle Ressource, um das Miteinander in der Stadt und somit die Identifizierung mit der Stadt zu stärken.