27 | Hans-Werner Bechtel
Freischaffender Theatermacher
Rosswag
In diesem Fokus unterscheide ich drei partizipative Verfahren:
- INFORMATIVE VERFAHREN Beispiel: klassische Bürgerversammlung und Informationsveranstaltungen. Das Ergebnis ist in erster Linie Transparenz.
- DELIBERATIVE VERFAHREN.1 Dazu gehören Information, Diskussion, Meinungsaustausch und öffentliche Diskurse. Das Ergebnis ist in erster Linie Austausch, Meinungsbildung, aber auch Empfehlungen und Forderungen.
- KO-KREATIVE VERFAHREN. Hier geht es um konkrete, ergebnisorientierte Prozesse der Zusammenarbeit (von Bürgern und Verwaltung!), in der nicht nur Meinungen, sondern auch die vielfältigen Potentiale der Beteiligten zueinander finden. KO-KREATIV bedeutet, dass Bürger:innen ihre Möglichkeiten zur Mitgestaltung maximal erweitern (können).
Diese drei Verfahren sollten in unserer Kommunalpolitik fest etabliert sein. Sie wären ein Update unserer Demokratie mit demokratischen Mitteln.2 Nur so können wir Demokratie regenerativ und resilient machen gegenüber Populisten und Verschwörungstheorien.
1 Der Begriff ist meines Wissens von Jürgen Habermas
2 Dieser Satz ist entnommen aus: Jascha Rohr, „Die große Kokreation: Eine Werkstatt für alle, die nicht mehr untergehen wollen“, Murmann-Verlag, Hamburg 2023, aus: „Demokratie“ Magazin für Beteiligung und direkte Demokratie, Ausgabe 4 / 23, S. 29
